Es ist schon lange her, dass ich etwas geschrieben habe. Es ist nicht so, dass ich nichts denke, im Gegenteil, der Kopf ist ja fast rund um die Uhr denkend, studierend, abwägend, einordnend, planend. Auch die fehlende Zeit war nicht der Grund sondern... nennen wir es... Scham. Auf der Welt läuft es drunter und drüber und ich schreibe hier über Farben, Formen und Freuden? Total verrückt! Diese Frage treibt mich immer wieder um: Darf ich mich über mein Leben freuen, wenn ganz viele Menschen auf der Welt um ihr Überleben kämpfen?
Darf ich dazu stehen, dass ich an manchen Tagen richtig glücklich bin? Wenn mich jemand fragt, wie es mir gehe, ist das "gerade prima, danke" nicht völlig daneben?
Mit diesem Widerspruch bin ich nicht allein. Wir alle hier, in diesem Land, sind absolute Glückspilze. Und wir alle haben aktiv nichts dazu beigetragen, dass wir hier geboren sind und/oder hier unser Leben verbringen und gestalten dürfen.
Ich glaube, dass darum der innere Konflikt etwas gemildert wird, wenn wir dankbar und demütig sind.
Dann darf ich nämlich auch sagen, dass mich diesen Sommer das Zusammensein mit meiner Familie, das mit dem Velo durch die Schweiz reisen oder das Hantieren mit Leinwänden und Farbtöpfen glücklich gemacht hat und ich dafür unendlich dankbar bin und ich auch weiss, dass dies keinesfalls selbstverständlich ist.
Ich bin gespannt, wie ihr das seht und wie ihr mit diesem Zwist umgeht!
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